Der Skarnkörper, der mittels eines Kammerabbausystems abgebaut wurde, wird in Ost/West‐ Richtung von einer Reihe tektonischer Störungen durchzogen, die stellenweise durch Silber‐, Kupfer‐ und Zinnerze vererztet sind. Diese Erze wurden dann abgebaut. Das Abbausystem dieser Erzgänge unterschied sich jedoch vom Abbauverfahren der massiven oder Imprägniervererzung im Skarnkörper. Bis zum 18. Jahrhundert fand der sog. Strossenbau Anwendung. Der vererzte Gangabschnitt wurde mithilfe einer stufenartigen Abbaufront und Erzschurren (Rollschächte) abgebaut. Grundlegender Ausrichtungsbau ist der Querschlag (in unserem Fall erfüllt der Johannes‐Stollen die Funktion des Querschlags), der zumeist lotrecht in Richtung der Gangstruktur ausgerichtet ist. Vom Querschlag folgen dem Gang sog. Ausrichtungsstrecken, deren Aufgabe darin besteht, das Vorhandensein einer Vererzung zu überprüfen und dem Erzgang bis zu seiner Auskeilung zu folgen. Ist eine Vererzung vorhanden, werden sie als Ausrichtungs‐ und Transportbaue genutzt. Ein vertikaler oder geneigter Grubenbau, der nicht Übertage ausmündet, sondern zwei Sohlen verbindet, bezeichnen wir als Kamin. Im Falle, dass ein vertikaler oder geneigter Bau unter das Niveau der letzten Sohle geschlagen wurde (in unserm Fall ist der Johannes‐Stollen die tiefste Sohle), bezeichnen wir ihn als Gesenk; im Falle, dass von ihm aus eine weitere Sohle unter dem Niveau der Sohle, von der aus er angelegt wird, geschlagen wird, bezeichnen wir ihn als Blindschacht.