Subhorizontal gelegene Lagerstätten mit großer Mächtigkeit wurden bis zur Einführung moderner Abbauverfahren anhand der sog. Erweiterungsmethode abgebaut. Von der Zugangsstrecke oder dem Schacht aus, gegebenenfalls vom Kamin aus, wurden die Vererzungsgrenzen mithilfe von Strecken verfolgt, die nach und nach bis an die Grenze der Vererzung und des tauben Gesteins erweitert wurden. Diese Methode bereitete in technischer Hinsicht keinerlei Probleme, doch war sie im Hinblick auf die Stabilität der geotechnischen Verhältnisse der Grubenbaue bedenklich. Bei einem spontanen ungesteuerten Abbauverfahren war diese Abbaumethode ziemlich destruktiv, häufig kam es zu lokalen Abbrüchen. Eine erfolgreiche Anwendung dieser Methode setzte eine Decke der Lagerstätte aus geomechanisch festem Gestein voraus. Das Prinzip dieser Abbaumethode ist auf der Abbildung dargestellt. Ungefähr ab Mitte des 18. Jahrhunderts begann man damit, zum Abbau mächtiger subhorizontal gelegener Lagerstätten auch „Örterbau“, kombiniert mit Firsten‐ oder Strossenbau, zu benutzen. Durch diese Methode konnte eine bessere Stabilität des Massivs erzielt werden. Gerade durch diese Abbaumethode entstanden die Kammern in der Grube Johannes.
Die mineralisierten steil geneigten Gangstrukturen wurden anhand der Strossenbau‐ oder Firstenbaumethode gefördert. Das abgebaute Erz wurde in Richtung der Ladestrecke in der Sohle des Erzabbaustoßes transportiert, wo es mithilfe von Rollschächten (also Fülltrichtern) in Wägen gefüllt und abtransportiert wurde.