Die Ausrichtung einer Lagerstätte wurde mittels einer Kombination aus seigeren (senkrechten) oder geneigten Schächten und Stollen bewerkstelligt. Die Art und Weise ihrer Platzierung war durch den Verlauf und die Morphologie der Lagerstätte und durch die Größe der Grubenmaße gegeben. Die Grundausrichtung einer Lagerstätte wurde im Falle der Grube Johannes durch Schächte bewerkstelligt, die in den einzelnen Grubenmaßen angelegt wurden, erst später wurde der Johannes‐Stollen – vor allem zur Entwässerung – herausgeschlagen. Ein Beispiel für die Ausrichtung einer Lagerstätte im 16. Jahrhundert ist auf der Abbildung (nach Agricola) zu sehen.
Das grundlegende Verfahren für den Abbau flachgelagerter linsenförmiger oder gangartiger Lagerstätten, die häufig ein großes Flächenausmaß und eine erhebliche Mächtigkeit sowie eine unregelmäßig verteilte Lage der Vererzung aufwiesen, war ab dem 16. Jahrhundert die sog. Sohlenförderung durch Erweiterung. Die Erweiterung erfolgte durch Ausbrennen und Ausschlagen von Kammern, die in der Regel eine erhebliche Ausdehnung erreichten, wie wir dies auch in der Hauptkammer der Grube Johannes beobachten können.
Beim Abbau wurde die Methode des „Feuersetzens“ angewendet. Das kalte Gestein wurde mithilfe von mit Stapelholz gespeistem Feuer so stark wie nur möglich erhitzt und anschließend mit Wasser wieder abgekühlt. Die abrupten Temperaturveränderungen des Gesteins hatten Spannungen im Massiv und ein Aufplatzen der Oberflächenschicht zur Folge. Nachdem dann im Gestein Risse entstanden waren, konnten Roherzstücke mithilfe von Spitzhacke oder Eisen und Schlägel leichter herausgebrochen werden.